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Virtualit�t, k�nstlichen Scheinwelten oder unbekannten Dimensionen in fernen Galaxien

Second Life als kommerzielle Plattform

Spätestens seitdem Unternehmen aus der Realwirtschaft und politische Organisationen wie die Europäische Union Filialen ihre Filialen und Dependancen in der Parallelwelt von Linden Labs eingerichtet haben, ist klar geworden, dass Second Life nicht nur ein digitales Spiel ist, sondern dass dort auch Geschäfte gemacht werden können. Eine Unternehmensfiliale auf einem Stück Linden-Land oder in einer virtuellen Stadt hat auf jeden Fall schon mal einen ernstzunehmenden Public Relations Effekt. Unternehmen nutzen die Öffentlichkeit in Second Life, um Produktinformationen unter die Leute zu bringen und Rückmeldungen zu erhalten und auswerten zu können. Über die Parallelwelt kann eine große Zielgruppe ohne großen Kostenaufwand erreicht werden. Nicht zuletzt die beliebte und bewährte Marketing-Maßnahme der Gewinnspiele trifft in Second Life auf ein teilnahmewilliges Publikum. Große Namen wie SonyEricsson, Adidas, die Deutsche Post, BMW, FriendScout24 oder Reebock sind in der Parallelwelt vertreten. Und selbst als Arbeitsamt taugt die Plattform. Ein großer Versicherer rekrutiert regelmäßig neues Personal über die Second Life Filiale von JobScout24. Neben den Informations- und Werbezentralen der Unternehmen bieten diese auch realitätsnah gestaltete Shops an, in denen die Bewohner ganz real Waren wie Turnschuhe oder Briefmarken erwerben können, soweit ihr Account ausreichend mit Linden-Dollars gefüllt ist. Den klassischen Printmedien ist die Bedeutung der digitalen Welt nicht entgangen. Der Axel Springer Verlag bot den Linden-Bewohnern mit dem AvaStar zeitweilig sogar ein eigens für sie publiziertes digitales Yellow-Press-Magazin an. Das Internet-Portal von Spiegel Online schickt seit 2006 mit Sponto einen Presse-Avatar durch die Parallelwelt. Wo sich viele Menschen an einem Ort versammeln, sind spätestens in den Monaten vor wichtigen Wahlen auch zahlreiche Politiker plötzlich präsent. Die französischen Bewerber um das Präsidentenamt, Nicolas Sarkozy und Ségolène Royale, sowie der Spitzenkandidat der Front National traten 2007 mit beeindruckenden Avataren in Second Life auf und kämpften um Sympathisanten. Teilnehmer, die sich von den differenzierten gestalterischen Möglichkeiten der digitalen Umgebungen weniger begeistern lassen und sich in ihrer eigenen Stadt immer noch am wohlsten und sichersten fühlen, müssen deshalb nicht gleich auf Second Life verzichten. Metropolen wie Berlin, München oder Frankfurt am Main sind mit zumindest in optisch sehr realitätsnahen 3D-Modellen in der Parallelwelt vertreten und ermöglichen den Besuchern Kontakte, die sie in der Realität vermutlich niemals knüpfen würden.

 

 


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